Aktuell geht es durch die Presse: US-Pfadfinder verschwiegen jahrzehntelang Missbrauchsfälle. Die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) fordert daher mehr Schutz für Kinder und Jugendliche. Die DPSG beschäftigt sich seit Jahren mit Prävention sexualisierter Gewalt.
Offener Umgang
„Wir fühlen mit den Opfern“, sagt Kerstin Fuchs, DPSG-Bundesvorsitzende und betont: „Jeder Missbrauchsfall ist einer zu viel, aber dieses Ausmaß ist erschreckend.“ Medienberichten zufolge hat der US-amerikanische Pfadfinderverband Boy Scouts of America jahrzehntelang Missbrauchsfälle vertuscht. Die DPSG geht schon lange einen anderen Weg: Dem Verband geht es darum die Kinder und Ju-gendliche zu schützen und nicht den Ruf der Organisation. „Missbrauchsfälle zu vertuschen, ist wie ein zweiter Schlag ins Gesicht der Opfer“, macht Kerstin Fuchs deutlich. Seit 2007 hat die DPSG sogar klare Regeln, wie sie mit Missbrauchsfällen umgeht: Bei allen Verdachtsfällen schaltet der Verband externe Beratungsstellen ein. Erhärtet sich ein Verdachtsfall, gibt der Verband diesen umgehend an staatliche Stellen weiter. Verdächtige werden bis zur Klärung von allen pfadfinderischen Aktivitäten ausgeschlossen.
Missbrauch verhindern
„Vor allem versuchen wir in der DPSG Grenzverletzungen und Missbrauch von Anfang an keinen Raum zu geben“, erklärt die Bundesvorsitzende Kerstin Fuchs. Prävention ist daher fester Bestandteil der Ausbildung der rund 20.000 ehrenamtlichen Leiterinnen und Leiter. Zudem betreuen die Leiterinnen und Leiter in der DPSG Kinder und Jugendliche immer nur im Team. „Sexueller Missbrauch ist ein gesellschaftlich erkanntes Problem, das alle Teile der Gesellschaft betrifft und damit leider auch die Kinder- und Jugend-verbände“, so Kerstin Fuchs, „aber Kinder und Jugendliche haben das Recht, sich gerade in Organisationen wie der DPSG geschützt zu fühlen.“
weitere Informationen auf der Homepage der DPSG:
DPSG bezieht Stellung gegen sexualisierte Gewalt